KOSTEN
**ACHTUNG** Aufgrund von Mittelkürzungen können in diesem Jahr entgegen den nachfolgenden Informationen keine Open-Access-Publikationen mehr über Frau Dr. Seffer aus zentralen THD-Mitteln finanziert werden!
Bei Open Access verschiebt sich die Finanzierungsverantwortung: Während bei Closed Access die Lesenden oder die Bibliothek die Zeitschrift, Heft oder das Buch erwerben, ist bei Open Access der Zugriff auf die Publikation uneingeschränkt kostenfrei möglich. Viele Verlage verlagern deshalb ihre Einnahmenseite hin zu Publikationsgebühren und entsprechenden Open Access Article Processing Charges (APC) oder Book Processing Charges (BPC). Bitte beachten Sie vor dem Publizieren deshalb unbedingt, ob Sie diese Gebühr finanzieren können oder eine Kostenübernahme möglich ist (siehe Formularblatt Beantragung der Übernahme von Gebühren für Open-Access-Publikationen, Ansprechpartnerin ist Frau Dr. Seffer; es wird darauf hingewiesen, dass eine Kostenübernahme nicht automatisch und in jedem Fall erfolgt, wenn ein Antrag gestellt wird).
Eine Ausnahme davon sind sogenannte Diamond Open Access Verlage und Zeitschriften ohne BPC bzw. APC. In der Regel werden diese nichtkommerziell über Fachgesellschaften, Universitäten oder Bibliotheken betrieben bzw. finanziert, weshalb sie nicht auf größere Geldeinnahmen angewiesen sind. Solche Diamond Open Access Zeitschriften ohne Publikationsgebühren können über folgende Quellen recherchiert werden:
Jegliche Forschung, die von der Europäischen Kommission gefördert wird, kann auch APC-frei in Open Research Europe veröffentlicht werden.
Wenn Sie im Closed Access publizieren, so haben Sie teils die Möglichkeit der kostenlosen Open Access Zweitveröffentlichung.
PASSENDE OPEN ACCESS ZEITSCHRIFTEN FINDEN
Um die Suche nach passenden Zeitschriften zu erleichtern, gibt es diverse Unterstützungsplattformen sowie Journal Recommender. Bitte beachten Sie, dass hier alle Open Access Geschäftsformen angezeigt werden, nicht nur Diamond Open Access. Prüfen Sie entsprechend die Kostensituation:
- oa.finder: die Plattform berücksichtigt vorhandene Open Access Verträge der jeweiligen Einrichtung, listet die entsprechenden unter den Vertrag fallenden Zeitschriften und macht sie über Schlagwort- oder Titelsuchen durchsuchbar.
- B!SON: hier können der konzipierte Titel, Abstract und, falls vorhanden, die schon zitierten Quellen angegeben werden; daraufhin kommt eine Liste geeigneter Open Access Zeitschriften mit entsprechendem Relevanzscore
- Jane – Journal/Author Name Estimator (Show extra options – Choose your open access options: “Search only open access journals”): auch hier kann man Titel und/oder Abstract eingeben und erhält eine Vorschlagsliste.
- Empfehlungen von open-access.network je nach Fachdisziplin: Expertinnen und Experten aus dem jeweiligen Fach haben hier Informationen über relevante Open Access Zeitschriften zusammengestellt.
- Verlagsspezifische Journal Recommender, z.B. SpringerNature Journal suggester, Elsevier JournalFinder, Wiley Journal Finder, Taylor & Francis Journal Suggester, etc. mit partiellen Filter- und Auswahlmöglichkeiten nach Open Access
Zwei an der Hochschule gehostete APC-freie (siehe Kosten) Diamond Open Access Zeitschriften sind das Bavarian Journal of Applied Sciences und das Journal of Applied Interdisciplinary Research .
RAUBVERLEGER ERKENNEN
Um das richtige Journal für eine Open-Access-Publikation zu finden, sollten Sie die Zeitschrift vorab auf Seriosität prüfen (siehe auch Think. Check. Submit) oder weiße Listen wie das Directory of Open Access Journals (DOAJ) nutzen. Es gibt sogenannte Pseudoverlage/Raubverleger (Predatory Publishers), die schnelle Veröffentlichungen versprechen, jedoch keine oder eine unzureichende Qualitätssicherung (Peer Review) bieten.
Positiv bei einer neu herausgegebenen wissenschaftlichen Zeitschrift sind folgende Punkte zu werten: ein etablierter Verlag, die Verbindung zu einer Fachgesellschaft, der überprüfbare Nachweis in relevanten Datenbanken, ein offizieller Journal Impact Factor, die Verwendung persistenter Identifikatoren (ISSN, DOI), transparente Policies zur Langzeitarchivierung von Publikationen und Forschungsdaten, renommierte Herausgeber und Redaktionsmitglieder sowie gängige und ernsthaft betriebene Peer Review-Verfahren mit fachlich bewanderten Gutachtern.
Als negativ zählen neben dem Fehlen der vorab genannten auch folgende Punkte: selbst berechnete oder fingierte Impact-Faktoren, die nicht wahrheitsgetreue Angabe der Indexierung in Fachdatenbanken unter Abstracting and Indexing Services, Sitz des Verlags bei Briefkastenadressen bzw. nicht über Google Maps verifizierbaren Adressen in Asien und die Nutzung von Spam-Mails und Masseneinladungen zum Publizieren.
Siehe zu diesem Thema auch die Checkliste von Merkmalen unseriöser Zeitschriften.
DEAL UND ANDERE OPEN ACCESS VERTRÄGE DER THD
SpringerNature
Die Hochschule nimmt am SpringerNature-Vertrag des Projekts DEAL teil.
Die Publikationsgebühren (APCs) für Veröffentlichungen in Open Access Zeitschriften der Marken SpringerOpen und BioMed Central werden rabattiert. Für die Zeitschriftenliste und rabattierten APCs siehe https://keeper.mpdl.mpg.de/f/a6dc1e1ed4fc4becb194/?dl=1, Spalte „Current DEAL Cost Contribution“ bei Publishing Model „Fully Open Access“. Bitte beachten Sie, dass der APC noch 150 € netto Servicegebühr der MPDL Service gGmbH und auf den anschließenden Netto-Gesamtbetrag 19% MwSt. hinzuzurechnen ist. Bei den Abonnementzeitschriften von SpringerNature wird eine Publikationsgebühr von pauschal 2.600 € netto plus 150 € netto Servicegebühr der MPDL Service gGmbH und 19% MwSt. fällig. Ein „opt-out“ ist nicht möglich.
Bitte beachten Sie vor dem Publizieren deshalb unbedingt, ob Sie diese Gebühren finanzieren können oder eine Kostenübernahme möglich ist (siehe Formularblatt Beantragung der Übernahme von Gebühren für Open-Access-Publikationen, nur möglich bei „Fully Open Access“, Ansprechpartnerin ist Frau Dr. Seffer; es wird darauf hingewiesen, dass eine Kostenübernahme nicht automatisch und in jedem Fall erfolgt, wenn ein Antrag gestellt wird).
Nature
Die Hochschule nimmt an der Nature Konsortiallizenz, verhandelt von der Technischen Informationsbibliothek (TIB) teil.
Sie können damit in Nature und in allen weiteren hybriden Nature Research und Review Journals kostenlos Open Access publizieren. Nur Artikel vom Typ “Research Article” fallen unter diese Vereinbarung.
Die Open-Access-Zeitschriften, wie Nature Communications und Scientific Reports, sind hiervon ausgenommen. Für diese fallen Kosten an, z.T. rabattiert über DEAL. Konkrete Kosteninformationen können Sie unter https://keeper.mpdl.mpg.de/f/a6dc1e1ed4fc4becb194/?dl=1, Spalte „Current DEAL Cost Contribution“ mit Filter auf „Nature Portfolio“ finden.
Wiley
Die Hochschule nimmt am Wiley-Vertrag des Projekts DEAL teil.
Die Publikationsgebühren (APCs) für Veröffentlichungen in Open Access Zeitschriften der Marken Wiley und Hindawi werden rabattiert. Für die Zeitschriftenliste und rabattierten APCs siehe https://keeper.mpdl.mpg.de/f/fed54cfc4e7f4c178137/?dl=1, Spalte „EUR APC, Discounted (20%)“ bei Revenue Model „OA“. Bitte beachten Sie, dass der APC noch 150 € netto Servicegebühr der MPDL Service gGmbH und auf den anschließenden Netto-Gesamtbetrag 19% MwSt. hinzuzurechnen ist. Bei den Abonnementzeitschriften von Wiley werden Publikationsgebühren zwischen 2.200 € bis 3.150 € netto (siehe Spalte „EUR PAR fee“ bei Revenue Model „HOA“) plus 150 € netto Servicegebühr der MPDL Service gGmbH und 19% MwSt. fällig. Ein „opt-out“ ist nicht möglich.
Bitte beachten Sie vor dem Publizieren deshalb unbedingt, ob Sie diese Gebühren finanzieren können oder eine Kostenübernahme möglich ist (siehe Formularblatt Beantragung der Übernahme von Gebühren für Open-Access-Publikationen, nur möglich bei „Fully Open Access“, Ansprechpartnerin ist Frau Dr. Seffer; es wird darauf hingewiesen, dass eine Kostenübernahme nicht automatisch und in jedem Fall erfolgt, wenn ein Antrag gestellt wird).
Sage
Publizierende der Hochschule können als Corresponding Authors im Rahmen des Vertragspakets SAGE Premier kostenfrei und unbegrenzt in allen Hybrid-Zeitschriften des Pakets (Titelliste) im Open Access publizieren. Folgende Artikeltypen sind berechtigt: Original Research Papers, Review Papers, Brief Communications, Short Reports, Case Reports.
Über das Sage Portal wird Ihre Zugehörigkeit erkannt und Sie erhalten eine E-Mail vom Verlag mit einem Link, über den Sie die Open Access Option bestätigen können. Bitte beachten Sie den in der E-Mail genannten Zeitrahmen, danach könnte die kostenfreie Open Access Option entfallen. Weitere Informationen finden Sie hier.
ZWEITVERÖFFENTLICHUNG
Als Zweitveröffentlichung bezeichnet man im Open Access Kontext die vorab, parallel oder nachgelagert zur Verlagsversion erscheinende, frei zugängliche Publikation eines wissenschaftlichen Werkes. Diese auch als »Green Open Access« oder »Grüner Weg« bekannte Praxis bezeichnet zum einen die Publikation von Preprints auf fachlichen Repositorien wie arXiv bioRxiv oder medRxiv, zum anderen ist damit auch die nachträgliche freie Zugänglichmachung von Closed Access Publikationen gemeint.
Bei der Zweitveröffentlichung müssen bestimmte Bedingungen beachtet werden. Dazu muss zwingend die sogenannte Self-archiving Policy des jeweiligen Verlegers beachtet werden, siehe Sherpa Romeo als mögliche Rechercheplattform. Oft dürfen Publikationen bspw. nur als Preprint oder Postprint zweitveröffentlicht werden, nicht in der vom Verlag publizierten Version (VoR). Häufig müssen auch Embargofristen eingehalten werden, d. h. eine Zweitveröffentlichung darf erst nach Ablauf einer bestimmten Frist ab Veröffentlichung durch den Verlag erfolgen. Immer muss auf die Originalpublikation verwiesen werden, wobei die Verlage zum Teil bestimmte Angaben vorschreiben oder Mustersätze mitliefern, etwa
"This is the pre-peer reviewed version of the following article: [FULL CITE], which has been published in final form at [Link to final article using the DOI]. This article may be used for non-commercial purposes in accordance with the Publisher’s Terms and Conditions for Use of Self-Archived Versions."
Die Zweitveröffentlichung darf in der Regel auf dafür geeigneten Plattformen wie institutionellen oder fachlichen Repositorien erfolgen. Häufig ist auch die Veröffentlichung auf persönlichen Webseiten der Lehreinheit oder des Instituts gestattet. Die Verbreitung in kommerziellen akademischen Netzwerken (z. B. ResearchGate, academia.edu) wird hingegen von vielen Verlagen nicht erlaubt.
Falls Sie mehrere oder alle Ihrer Veröffentlichungen zweitveröffentlichen wollen, können Sie den Dienst Dissemin zur Unterstützung nutzen.
OPEN-ACCESS-POLICIES VON DRITTMITTELGEBERN
Einen Überblick über die Open-Access-Policies (verpflichtende oder empfohlene Regeln bzw. Vorgaben) aller Drittmittelgeber liefert die Plattform Sherpa Juliet.
Insbesondere in allen EU-geförderten Projekten ist der Open Access zu veröffentlichten Projektpublikationen (z.B. mittels Nutzung von Open Research Europe) und ein geordnetes Forschungsdatenmanagement Pflicht.